Projektbeispiel B

Ein Unternehmen der Automobilzulieferindustrie hatte die Absicht den Lieferanten-Kunden-Prozess zu untersuchen, um vermutete Potentiale bei Beständen, der Auftragsplanung- und Abwicklung, sowie Transportkosten zu bearbeiten.

Die Strategie war mit externer, "neutraler" Unterstützung und Moderation die Kunden vom gemeinsamen Potential zu überzeugen.

In insgesamt sieben einzelnen Kundenprojekten wurden teilweise erhebliche Potentiale erkannt, mit Maßnahmen definiert und realisiert.

Der Prozess zwischen der letzten Produktionsstufe des Lieferanten und der ersten des Kunden kann bei den meisten Lieferketten getrost als "Weißer Fleck" beschrieben werden. Denn hier enden bzw. beginnen die Unternehmen erst sich mit "ihren" internen Abläufen zu befassen.

Im ersten Schritt wurde das Agreement des Kunden eingeholt, ein gemeinsames Team zu bilden und sich lediglich auf die Prozesspotentiale zu fokussieren. Erkannte Einsparungen sollten erst nach Abschluss der Prozessverbesserung zwischen Vertrieb und Einkauf der Partner verhandelt werden.

In einer erweiterten Wertstromanalyse (Material- und Informationsflussanalyse -> MIFA) wurde der gesamte Auftragsgenerierungs- und Abwicklungsprozess erfasst und Durchlaufzeit sowie Stabilität der Information ausgewertet. Der Materialfluss wurde von der letzten Handlingsstufe der Herstellung beim Lieferanten (i. d. R. Verpaclung), bis zur ersten Handlingsstufe bei der Montage des Kunden (i. d. R. Entnahme aus dem Ladungsträger) gemeinsam durch das Team der Partner analysiert. 

Sämtlich Bestände, Lager-, Handlings- und Transportstufen wurden aufgenommen. Dies galt ebenso für Systemwechsel der Informationsverarbeitung beim Kunden und Lieferanten incl. der Wartezeiten. Einbezogen und verglichen wurden dabei die Prognosen und Abrufe des Kunden mit dessen konkretem Montageprogramm.

Die Transparenz der Situation führte bei beiden Partnern nicht selten zu Erstaunen. Die Potentiale der Bestände konnten durchschnittlich um 74 % reduziert werden. Handlings- und Transportstufen wurden durch einen direkteren Materialfluss ebenfalls reduziert. Komplette Lagerstufen mitsamt dem Bestand wurden eliminiert.

Das Ergebnis bei einem großen deutschen OEM wurde als Referenz für weitere durch den OEM selbst initiierte Projekte verwendet.